Veranstaltung in Mainz

Festungsbahn hatte eine Länge von mehr als 46 km

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Fort Biehler Fort Bingen Festungsbahn in Nieder-Olm Infanterieraum in Zornheim
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Lückenschluss: Festungsbahn hatte Anschluss an Mainzer Dampfbahn

Station Finthen der Festungsbahn2. April 2012 - Die Festungsbahn der Selzstellung stand im Mittelpunkt eines Vortrages, zu dem Verein der Straßenbahnfreunde Mainz eingeladen hatten. Im vollbesetzten Vortragsraum des Vereins informierten Georg Bertz und Dr. Rudolf Büllesbach über die Baugeschichte und den Verlauf der vor einhundert Jahren in Rheinhessen gebauten Bahn. Diese war mehr als 46 km lang und führte vom Rabenkopf bei Wackernheim über Ober-Olm, Hechtheim bis nach Weisenau. Abzweigungen gab es nach Ebersheim und Zornheim, nach Marienborn und nach Finthen. Die Festungsbahn mit ihren drei Linien diente dazu, die Baustoffe (insbesondere für die Armierung ab 1914) herbeizuschaffen sowie den Transport der Munition und der Verpflegung sicherzustellen. Weiterhin hatte die Feldbahn eine wichtige Aufgabe für den Kriegsfall: Nur mit einem schnellen Transportmittel war es möglich, die mehrere Tausend Männer umfassenden Truppen zu den Festungsanlagen zu transportieren.

Großes Interesse gab es bei den Straßenbahnfreunden Mainz an dem Streckenabschnitt zwischen Wackernheim und Finthen. Hier hatten die Bauarbeiten im Jahre 1912 begonnen. Die Festungsbahn wurde zunächst mit der für die Feldbahn üblichen Spurbreite von 600 mmgebaut worden und sollte auf einem eigenen Gleiskörper bis zu einer Umladestation nahe der Kaiserbrücke in Mainz geführt werden. Im Jahr 1913 änderten sich jedoch die Planungen. Die bereits gebauten Gleisabschnitte wurden entfernt und die Gleisanlagen wurden auf eine Breite von 1000 mm umgespurt. Damit war es nunmehr möglich, die Feldbahn in Wackernheim an die – ebenfalls auf einer Spurbreite von 100 mm fahrenden - Dampfbahn der Süddeutschen Eisenbahn-Gesellschaft (SEG) nach Mainz anzuschließen. Der Lückenschluss zwischen Wackernheim und der Verladestation am Rhein war damit geschafft. Es gab jetzt eine durchgehende Bahnverbindung zwischen Weisenau und der Kaiserbrücke, den beiden Endpunkten am Mainzer Rheinufer.

Der Grund für den Anschluss der militärischen Festungsbahn an die zivile Dampfbahn war lange Zeit mit vielen Fragen verbunden, da die Militärverwaltung vor hundert Jahren die Hoheit über ihre Transportwege nur selten aus ihrer Hand gegeben hatte. Heute vermutet man, dass der Grund für die Umplanungen darin lag, dass 1913 der erste Weltkrieg abzusehen war und das Militär deshalb auf einen eigenen Gleiskörper verzichten musste.

Am Ende der Veranstaltung wurde deutlich, dass sich die Forschungen im Zusammenhang mit der Selzstellung und die Arbeiten der Straßenbahnfreunde Mainz– zumindest was den Verlauf der Feldbahn betrifft - überschneiden. Der Abend bei den Straßenbahnfreunden war damit ein weiterer Beitrag, um die Geschichte der Selzstellung weiterschreiben zu können.

 

 

 

Ausschnitt des Streckenverlaufs der Festungsbahn. Blau ist die Ringlinie (600 mm) und rot ist die Linie I der Festungsbahn (1000 mm) eingezeichnet. In Finthen war die Festungsbahn an die öffentliche Dampfbahn angeschlossen. Ein Umladebahnhof befand sich in Wackernheim Hier mussten die transportierten Güter von der 1000 mm - Strecke auf die militärische 600 mm -Strecke umgeladen werden.

 

 

 

 

Quelle: Plan von Mainz des Entfestigungsamtes, 1920, Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes, Berlin (bearbeitet von Rudolf Büllesbach)

 

 

 

Mehr Informationen

Informationen zur Festungsbahn, hier

 

 

 

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»Die Geschichte von Mainz ist in der ältesten Zeit ausschließlich, in der späteren vorwiegend, eine Geschichte seiner Festung und Garnison. Seit nahezu zweitausend Jahren das stärkste Bollwerk und mächtigstes Waffenlager am Rhein, ward Mainz der Schauplatz so vieler Kämpfe, Belagerungen und Kriegsnöte wie keine andere Stadt auf deutscher Erde. Soldaten aus fast allen Ländern der Welt sind im Lauf der Jahrhunderte durch seine Tore gezogen und auf seinen Wällen standen die berühmtesten Feldherren Europas von Drusus bis zu Gustav Adolf, Prinz Eugen, Napoleon und Moltke« (Börckel, 1913)