Ende der Festung Mainz

Geschichte des Bollwerks am Rhein

 

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Festung Mainz um 1900 Fort Bingen Plan von Fort Bingen Fort Zahlbach
Geschichte - Kultur - Erlebnis
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Ende der Festung Mainz

 

 
Ende der Festung Mainz zwischen 1904 und 1907 ?

 

In vielen Mainzer Publikationen und Vorträgen wird häufig von der »Auflassung der Festung Mainz im Jahr 1907«, der »Schleifung der Festungsanlagen seit 1904« gesprochen oder es ist die Rede davon, dass die militärische Bedeutung der Festung ab 1907 »hinfällig« wurde bzw., dass »1904 endlich die Festung ganz aufgelassen wird« oder Mainz von seinen Festungsmauern befreit worden sei.

Das stimmt so nicht.

Richtig ist zwar, dass während des Ersten Weltkrieges der Rheingauwall, die Rheinkehlbefestigung und die meisten alten links- und rechtsrheinischen Festungswerke bei den Planungen der Militärs keine Rolle mehr spielten, deshalb aufgelassen und teilweise abgerissen wurden.

Das bedeutete aber keineswegs das Ende der Festung und von Mainz als Festungsstadt. Im Gegenteil. Im überwiegend Mainzer Stadtgebiet verblieb auf beiden Rheinseiten immer noch ein innerer Festungsring mit vierzehn große Forts, die zusammen eine Feuerlinie von fast fünf Kilometern bildeten. In mehreren heutigen Stadtteilen von Mainz und in Rheinhessen erreichte die Festung Mainz mit einem neu gebauten äußeren Festungsring bis zum Ende des Ersten Weltkrieges den größten Ausbaustand ihrer zweitausendjährigen Geschichte.

Vor diesem Hintergrund war bei Beginn des Ersten Weltkrieges die öffentliche Gewalt von den zivilen Stellen auf den Festungsgoverneur übergegangen und Teile der Verfassung des Großherzogtums Hessen wurden außer Kraft gesetzt Auch dies ist ein Zeichen davon, welche Bedeutung die Festung Mainz bei Beginn des Krieges hatte.

 

Hier eine Auswahl von Zitaten zum vermeintlichen Ende der Festung Mainz zwischen 1904 und 1907:

 

"...doch fielen erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach einer Übereinkunft zwischen der Festungsbehörde und der Stadtverwaltung alle Befestigungsanlagen."
Paul-Georg Custodis, Mainz im Wandel, 1982

"Mit der Auflassung der Festung um die Wende des 19. zum 20. Jabrhundert..."
Hartmut Fischer, in: Neumann, Erhalt und Nutzung historischer Zitadellen", 2001

"Bei der um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert in Gang gekommenen Entfestigung der Stadt..."
Peter Krawitz, in: Neumann, Erhalt und Nutzung historischer Zitadellen", 2001

"ab 1904 - Schleifung der Festungsanlagen"
Stadt Mainz, Festungsroute, 2009

"Mit der kaiserlichen Kabinettsorder vom 18.3.1904 wurde die Auflassung der Festung Mainz verkündet"
Michael Kläger, Mainz im 19. Jahrhundert, 2010

" Die endgültige Aufgabe der Festung 1907 eröffnete neue Möglichkeiten in der Stadtentwicklung"
Ulrike und Joachim Glatz, Stadtentwicklung - Stadtgestalt - Bauwerke", 2010

"Festung Mainz, 1904 geschleift"
Wikipedia,
Liste der Festungen in Deutschland, Stand: Februar 2014

"...dass Mainz eine Festungsstadt war, allerdings ist die Festung im Ersten Weltkrieg abgerissen."
Andreas Rödder, Vortag zum Ersten Weltkrieg zum Thema !Heimatfront", Januar 2014

"Als der Erste Weltkrieg beginnt, hat Mainz sich gerade erst aus den engen Festungsmauern befreit..."
Rhein-Zeitung, 17. April 2014

 

 

 

Ende der Festung Mainz nach dem Ende des Ersten Weltkrieges

Ende der Festung Mainz nach dem Ende des Ersten WeltkriegesAm 28. Juni 1919 wurde der Friedensvertrag von Versailles unterzeichnet. Der Erste Weltkrieg war jetzt auch formell zu Ende. Zugleich bedeutete der Versailler Vertrag das Ende der meisten deutschen Festungen. In Artikel 42 des Vertrages wurde Deutschland untersagt, Befestigungen auf dem linken und rechten Ufer des Rheins zu unterhalten oder zu errichten. Was mit den vorhandenen Festungen zu geschehen hatte, wurde in Artikel 180 folgendermaßen geregelt: »Alle befestigten Werke, Festungen und Landbefestigungen, die auf deutschem Gebiet im Westen bis zu 50 Kilometer östlich des Rheins liegen, müssen abgerüstet und geschleift werden.«

Erfasst von diesen Regelungen war auch die Festung Mainz mit der Selzstellung. Diese Befestigungsanlagen mussten geschleift und damit unbrauchbar gemacht werden.

  • Zunächst wurden die modernen Festungswerke der Selzstellung zwischen dem 10. März und dem 16. April 1921 zerstört.
  • Nachdem die Selzstellung geschleift war, kam der innere Mainzer Festungsring an die Reihe. Bis August 1922 wurde in einer ersten Schleifungsphase auf dem linken Rheinufer von Mainz damit begonnen, das Fort Hartmühl, die Verbindungsbatterie Hartmühl-Hartenberg, das Fort Hartenberg, das Kavalier Hartenberg, die Munitionsdepots 2 und 3, die Forts Gonsenheim und Bingen, den Bretzenheimer Turm und die Forts Zahlbach, Mariaborn, Hechtsheim, Heiligkreuz und Weisenau zu sprengen. Auf dem rechten Rheinufer waren von den Sprengungen das Fort Biehler, die Forts Alte und Neue Mainspitze, die drei Rheinschanzen, der Petersauer Turm und das zu Kriegsbeginn bereits aufgelassene Fort Hessen betroffen. Abgeschlossen wurden die Arbeiten nach einer zweiten Schleifungsperiode bis ungefähr 1925.
  • Von der Sprengung verschont blieben in Mainz nur wenige Festungswerke. Hierzu zählen beispielsweise die Zitadelle, zwei militärische Wasserbehälter, Wasserleitungen, der Umladebahnhof in Wackernheim und mehrere Militärstraßen.

ZornheimÜbrig blieben Tonnen von Betonblöcken und Mauerwerk und in der inneren Festungslinie Bauwerkreste, die noch jahrzehntelang das Ortsbild in der Stadt Mainz prägen sollten.

 

 

 

 

 

 

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Bollwerk Mainz - Blick ins BuchTEIL V | DAS ENDE DER FESTUNG MAINZ

KAPITEL 21 | Vergessen und wiederentdeckt

 

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Quellen der Bilder beim Start der Seite: Bild- und Plansammlung des Stadtarchives Mainz (Bilder 1 - Originalkarte, 3), Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes, Berlin (Bilder 2 und 4)

 

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»Die Geschichte von Mainz ist in der ältesten Zeit ausschließlich, in der späteren vorwiegend, eine Geschichte seiner Festung und Garnison. Seit nahezu zweitausend Jahren das stärkste Bollwerk und mächtigstes Waffenlager am Rhein, ward Mainz der Schauplatz so vieler Kämpfe, Belagerungen und Kriegsnöte wie keine andere Stadt auf deutscher Erde. Soldaten aus fast allen Ländern der Welt sind im Lauf der Jahrhunderte durch seine Tore gezogen und auf seinen Wällen standen die berühmtesten Feldherren Europas von Drusus bis zu Gustav Adolf, Prinz Eugen, Napoleon und Moltke« (Börckel, 1913)